MONZINGEN (mun) AZ. Die Kirchstraße und die Fläche rund um die historische evangelische Martinskirche werden in das Programm zur Dorferneuerung in Monzingen einbezogen. Dazu schlossen Kirchen- und Ortsgemeinde nun einen langfristigen Gestattungsvertrag. Eigentlich hätten sich das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Monzingen und Ortsbürgermeister Adolf Geib (SPD) aus diesem feierlichen Anlass gern ein Gläschen Sekt gegönnt. Doch mit Rücksicht auf die Fastenzeit stießen Pfarrer Manfred Kaspar, sein Stellvertreter Otto Brombacher und Adolf Geib mit einem Glas Sprudel auf die soeben unterzeichnete Vereinbarung an. Zeugen waren nicht nur zahlreiche evangelische Gemeindemitglieder, die sich zur Gemeindeversammlung eingefunden hatten, sondern auch Synodalassessorin Elfi Decker-
Huppert. Entwürfe begeistern Die Kirchengemeinde nahm die Visitation durch den Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises An Nahe und Glan zum Anlass, um den Vertragsabschluss mit der Ortsgemeinde perfekt zu machen. Verhandlungen über die Gestaltung des Terrains rund um die Martinskirche bis hin zum evangelischen Gemeindehaus
waren schon seit längerer Zeit geführt worden.
Es brauchte nicht erst einen Besuch des rheinland-pfälzischen Innenministers Bruch, um den Beteiligten die Vorteile einer Sanierung
des Geländes im Rahmen der Dorferneuerung vor Augen zu führen. „Als die Entwürfe zum ersten Mal vorgestellt wurden, war das Presbyterium begeistert“, berichtete Pfarrer Manfred
Kaspar. Die Kirchengemeinde hätte allerdings die beim Ausbau fällig werdenden Anliegerbeiträge in einer Größenordnung von etwa 300000 Euro niemals aufbringen können.
„Auch mit Hilfe der Denkmalpflege wäre das nicht zu schaffen gewesen“, erklärte Adolf Geib.
Grüner Bibelgarten Geib erläuterte, dass mit dem Gestattungsvertrag ein langfristige Nutzung durch die Ortsgemeinde möglich sei und das Gelände in den Sanierungsbereich mit einbezogen
werden könne. Dadurch werde der Ausbau durch hohe Zuschüsse vom Land realisierbar. Kirchstraße und Kirchplatz, so erläuterte der Ortsbürgermeister, könnten auf diese Weise zusammengeführt und ansprechend gestaltet werden. Hinter der Kirche ist eine Grünfläche geplant, auf der ein Bibelgarten entstehen soll. „Das Gotteshaus mit seiner besonderen Architektur wird dadurch besonders herausgehoben“, meinte Geib. Von Rampe zur Bühne Mit im Blick der Planer ist auch das Gemeindehaus, das einen behindertengerechten Zugang in Form einer Rampe erhalten soll. „Dadurch entsteht zusätzlich eine kleine Open-Air-Bühne, die für Veranstaltungen genutzt werden kann“, sagte Geib. An die Kirchengemeinde richtete der Ortsbürgermeister die Bitte, einen Umbau des Gemeindehauses ins Auge zu fassen. Mit diesem Gedanken spielt das Presbyterium schon länger. Allerdings müsse dazu zuerst eine umfassende Konzeption für alle Gebäude der Kirchengemeinde von Monzingen, über Nussbaum, Auen und Langenthal ausgearbeitet werden, betonte Pfarrer Kaspar.