AZ-Artikel vom 09.06.2008
China und Tibet Themen beim Forum
red. BAD SOBERNHEIM Zu einem Vortrag zum Thema "China vor den Olympischen Spielen" hatte das Forum Politische Bildung Nahe-Hunsrück in den Sitzungssaal des Rathauses eingeladen. Prof. Roland Palmer, langjähriger Präsident der deutsch-chinesischen Gesellschaft, konnte der Vorsitzende des Forums, Denis Alt, hierzu als Referenten begrüßen. Breiten Raum nahm in Palmers Vortrag vor den rund 20 anwesenden Gästen das Tibet-Problem ein, wobei ausführlich die historischen Hintergründe erläutert wurden.
Während die chinesische Zentralregierung schon wegen ähnlicher Autonomiebestrebungen in den Provinzen Xinjiang und in der Inneren Mongolei Zugeständnisse ablehnt, fordern insbesondere junge Tibeter in den Städten die Unabhängigkeit ihres Landes. Das religiöse Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama lehne ein Ausscheren Tibets ab, trete aber auch für eine weitergehende Autonomie der Provinz ein.
Die Lage in Tibet sei auch problematisch, da China in der Vergangenheit die Zuwanderung von Han-Chinesen nach Tibet massiv gefördert habe. So stünden heute sechs Millionen Tibeter über sieben Millionen Han-Chinesen gegenüber.
Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags lag auf der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas, wo ein gravierendes Ost-West-Gefälle bestehe und vor allem der Osten von dem hohen Wirtschaftswachstum (elf Prozent ) profitiere.