BAD SOBERNHEIM (pb). Vom 02.01.2010
Wahlwiederholung und die Sache mit dem Staaren
In Monzingen bekamen Dorfpolitiker nach der Kommunalwahl ganz seltsame E-Mails, so genannte Schmäh- oder Schmuddelmails. Wer hat sie verfasst und über das Internet versandt? Norbert Alt, der für die SPD als Bürgermeisterkandidat angetreten war, war Zielscheibe der Mails.
Und er erhielt irgendwelche Zeitungsabos, die er nie bestellt hatte. Die Polizei ermittelte und konnte schließlich feststellen, dass der Computer, von dem die Mails geschickt wurden, in Monzingen steht. Wie sich herausstellte, hatte Peter Herrmann, Vorsitzender der örtlichen FWG, seinem politischen Kontrahenten mehrfach Zeitschriftenabos zukommen lassen. Herrmann bedauerte dies im Nachhinein und begründete sein Tun damit, dass er sich von Alt gemobbt gefühlt hatte.
Die Monzinger Wähler mussten in Sachen Bürgermeisterwahl noch einmal in die Wahlkabine und entweder für Norbert Alt von der SPD oder seinen Gegenkandidaten Jürgen Reinhard von der FDP votieren. Mit einer anerkennenswerten Wahlbeteiligung von gut 69 Prozent konnte Alt 434 gültige Stimmen (51,42 Prozent) für sich verbuchen, zwei Dutzend mehr als Reinhard. Bei der Wahl im Juni hatten beide Kandidaten nur zwei Stimmen auseinander gelegen und es war daraufhin zu Vorwürfen der Unregelmäßigkeit beim Stimmauszählen gekommen. Norbert Alt tritt mit seiner Wahl die Nachfolge von Adolf Geib an, das Amt des Dorfchefs in Monzingen bleibt damit weiterhin bei den Sozialdemokraten.Es geht wieder rund auf dem Sobernheimer Ring. Nach Fertigstellung des Kreisels, der die Hoffläche des neuen Marktzentrums anschließt, kann der Verkehr wieder in beiden Richtungen durch die Poststraße fließen. Bürgermeister Dr. Felix Welker sieht das nach rund zwei Monaten Bauzeit als eine "terminliche Punktlandung". 380 000 Euro kosten Straßenbau und Kanalarbeiten im Zuge des Kreiselbaus.
Ein kleiner Verein besteht seit 25 Jahren: DOG, die Deutsche Olympische Gesellschaft als Sobernheimer Zweigstelle. Ihr Vereinsziel ist es, den olympischen Gedanken hierzuland in Sport und Gesellschaft zu vertiefen. In dem Vierteljahrhundert hat die DOG in Sobernheim und Umgebung mehrfach Tagungen abgehalten, informierte über Olympiaden und organisierte mit Schulen Wettbewerbe. Außerdem hielten Stars des olympischen Sports interessante Vorträge in der Felkestadt. Die Förderung von Kindern und Jugendlichen (etwa in Kitas) bildet heute das Hauptaugenmerk der DOG-Zweigstelle, die lange Jahre von Rolf Schatto geführt wurde und der heute Rolf Kindgen vorsteht.
Wenn doch nur Gras über diese Sache wachsen würde, mag mancher denken, wenn das Thema Staaren-Sportanlage aufs Tapet kommt. Aber es ist nicht nur Gras, das im von Kalle Pfeffer wie ein Augapfel gehüteten Sportrasen sprießt. Klee, Löwenzahn, Disteln machen sich breit. Landschaftsarchitekt Hermann Bickmann teilt dem Bauausschuss mit, dass der Platz durch völlig falsche Wartung zum Pflegefall geworden sei. Ihn zu sanieren, dürfte die Kommune rund 180000 Euro kosten. Und das Oval der Laufbahnen ist auch kaputtgekehrt worden, muss Bürgermeister Rolf Kehl erfahren. Hier koste die Wiederherstellung 80 000 Euro. Weitere 30 Tausender müssten in die Fläche der Leichtathletikanlage gesteckt werden. Unterm Strich wäre also in das noch keine zehn Jahre alte Sportfeld im Staaren eine ganz erkleckliche Summe zu investieren.
Wer in Bad Sobernheim die Märkte und Kirmes organisieren muss, sollte ein Universaltalent sein. Gemeinhin nennt man so etwas auch "eierlegende Wollmilchsau". Und das für 400 Euro im Monat. Aber mehr gebe der Stadtetat nicht her, konstatiert Beigeordneter Alois Bruckmeier unisono mit Stadtchef Dr. Felix Welker im Kultur- und Marktausschuss. Der Marktmeister-Job wurde erneut öffentlich ausgeschrieben.