Frauen in der SPD

Veröffentlicht am 13.03.2008 in Aktionen

Josephine Tibackx liest zum Internationalen Frauentag aus ihren Lebenserinnerungen.

BAD SOBERNHEIM Bei Elisabeth Bieger und Doris Dahl von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) liegt seit 1996 die Gestaltung des Internationalen Frauentags in Bad Sobernheim.

Dass es in diesem Jahr ein schillernder Abend werden würde, war zu vermuten. Zentrum der Abendveranstaltung war die Lesung der "Kleinen Päpstin" Josephine Tibackx. Dass es auch ein hervorragend besuchter Abend wurde, spricht für das Gespür der Sobernheimer, die die Lesung dann auch augenscheinlich genossen.

Mit einem kleinen Ausschnitt aus der noch unveröffentlichten Biografie, einer Momentaufnahme aus Josephines Kindheit, begann die Lesung. Sie führte nach Köln, an einem Tag der Nachweihnachtszeit in der Spätphase des Dritten Reiches. Der Weihnachtsbaum wird abgeerntet. Und die letzten Schmier- und Leberwürste, die neben den Schokoladenteilchen vom Baum gepflückt werden, sind so liebevoll erwähnt, wie es nur von jemandem formuliert werden kann, der den Hunger kennt. Mit den Ästen und Nadeln wird noch einmal so gründlich eingeheizt, dass die Feuerwehr rettend eingreifen muss.

Mit dem folgenden Besuch einer Klosterschule, den Josephine mit ihrer Oma unternimmt, zeichnet Tibackx ein beklemmendes, bizarres Bild der Enge, des Drills und kindlicher Reflexionen auf eine Begegnung mit einer undurchschaubaren Klosterwelt, den Bildern des Leidens, den unendlichen Gängen und zugleich der Enge. Es scheint, als ob der kleinen Primadonna wie auch den Insassen des Klosters die Flügel ausgerissen werden sollten. Mit der tapferen und beherzten Oma schafft es das Mädchen ins Freie zurück. Dass es sich bei den Insassen des Klosters um Opfer des Holocausts handelt, macht die Situation um noch einiges beklemmender. Scheint es doch denkbar, dass die zuvor quälend erschienene Enge möglicherweise rettend gewesen sein mag.

Nach einer Pause folgten bizarr amüsante Phantasieskizzen. Ein Besuch in Hamburgs Erotik-Theater Salambo mit Außerirdischen, die im Lauf der Geschichte wie Tomaten recht irdische Nuancen des Rotwerdens durchleben. Sektkorken fliegen dort wie Flakgeschosse, und die Erkenntnis wächst, dass sich solche Künstler für den Krieg nicht eignen.

Zum Schluss die Begegnung mit Steven Spielberg bei den Filmfestspielen in Venedig. Er ist heute im Besitz der Aufzeichnungen über die wirklichen und geträumten Liebschaften der Erzählerin. Venedigs Tauben konnten Blatt für Blatt in letzter Not retten und bei Spielberg abladen. In scharfes Schwarz gekleidete Gangster, ein knallrotes Pariser Sellerieknollenhütchen und etliche skurrile Figuren, vor allem aber höchst witzige Formulierungen, sorgten für ein besonderes Hörvergnügen.

Quelle: AZ

 

Für Sie im Landtag: Markus Stein


 

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